Dienstag, 30. Juni 2009
Mensch/Maschine. Ein Resümee
Montag, 29. Juni 2009
Notiz zu „I-Robot“
Schauspieler: Will Smith, James Cromwell
Jahr: 2004
So wie die meisten heutigen Science Fiktion Filme, die in Hollywood gedreht werden, nimmt auch dieser Blockbuster diverse Ideen von Philip K. Dick auf und spinnt diese weiter. Im Film „I Robot“ gibt es zum Beispiel eine große, mächtige Firma, welche Roboter produziert, die den Menschen nützlich sein sollen. Dies erinnert sehr stark an die Kurzgeschichte „The Nanny“ von PKD.
Quellen:
http://www.imdb.com
Notizen zu „A Scanner Darkly“
In dieser Geschichte benutzen die Drogenfahnder eine Maschine, um ihre Identität zu verbergen. Den so genannten „Jedermannanzug“. Hierbei handelt es sich um ein „leintuchähnliches Membran“ in menschlicher Gestalt, welches den Träger umgibt. Auf diese Membran werden furios wechselnde Gesichter projiziert. Das Gegenüber erkennt nur einen Jedermann.
Laut PKD funktioniert dieses maschinelle Kleidungsstück folgendermaßen:
„Der «Jedermann» besteht aus «Quarzlinsen mit unzähligen Facetten, die mit einem miniaturisierten Computer verbunden sind, dessen Speicherbänke bis zu anderthalb Millionen partieller Abbilder physiognomischer Charakteristika einer großen Anzahl von Menschen fassen können» (PKD).“
Der Mensch bedient sich hier also maschineller Hilfe, um wie jemand anderer auszusehen. Auch hier verschwinden die Grenzen zwischen Mensch und Maschine immer mehr. Für die Drogenfahnder ist es ganz normal sich diese Maschine überzustreifen bzw. sie „anzuziehen“, wie es für uns normal ist am morgen in Jeans und T-Shirt zu schlüpfen.
Quellen:
http://www.imdb.com
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2007-20/artikel-2007-20-das-problem-mit-dem-jedermann-anzug.html
Simulacra – Sind Maschinen die „besseren“ Präsidenten
Mit dieser Frage befasst sich Philipp K. Dick vor allem in seinem Roman „Simulacra“. Wie wir ja alle wissen steht in dem hier von PKD geschilderten politischen System ein Simulacrum, also ein Abbild, eine industrielle Nachbildung eines Menschen, an der Spitze des Staates. Unter dem Anschein einer demokratischen Wahl wurde diese Maschine gewählt und ist trotzdem nur ein Spielball des Rates. Ohne jegliche Macht und Befugnisse.
Aber warum eine Maschine? Warum so eine künstliche Lebensform, deren Produktion teuer und aufwendig ist? Warum geht der Rat das Risiko ein, dass die Bevölkerung den Schwindel entdeckt? Genauso gut könnten die wahren Machthaber auch einen Schauspieler (so wie Nicole) oder jemanden aus ihren eigenen Reihen einsetzen.
Die Frage mit der wir uns nun beschäftigen müssen ist, welche Vorteile eine Maschine gegenüber einem klar denkenden Menschen hat. Die Antwort scheint jedoch auf der Hand zu liegen. Menschen sind manipulierbar. Sie haben ihre eigene Meinung und sind teils unberechenbar. Niemand könnte garantieren, dass sich ein menschlicher „Scheinpräsident“ sein Leben lang untertänigst in das System eingliedert und die Wahrheit nur für sich behält. Ein kurzer und plötzlicher Anfall von Größenwahn und verlangen nach mehr Befugnissen und nach mehr Macht könnte den ganzen Staat zum Einsturz bringen.
Maschinen bzw. Simulacren sind in dieser Hinsicht einfacher. Man kann sie programmieren und sie machen genau das, was man Ihnen sagt. In der Regel verfügen Sie nicht über eine eigene Meinung. Bei Nichtgefallen können Sie problemlos ausgetauscht und ersetzt werden.
Dies alles lässt mich zu der These kommen, dass in dem politischen System, welches von PKD in „Simulacra“ gezeichnet wird, die Maschinen die „besseren“ Präsidenten sind (zumindest für die Ratsmitglieder)
Zum Schluss noch ein Hinweis auf einen Vortrag, welchen PKD 1972 in Vancouver über Mensch und Maschine («The Android and the Human») unter dem Motto: «Was an unserem Verhalten ist es, das wir als spezifisch menschlich bezeichnen können?» hielt. Seine Antwort lautete, dass Regierung und Behörden zunehmend «echte menschliche Aktivitäten» ablehnen
1 http://www.buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=978-3-453-53211-3
Quellen:
http://www.buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=978-3-453-53211-3
Dick Philip K., Simulacra, München: Wilhelm Heyne Verlag 2005
Sonntag, 28. Juni 2009
Kommunikation zwischen Mensch und Maschine - "Autofab"
Samstag, 27. Juni 2009
Weitere Substitutionen des "Lebendigen" - Tier/Maschine
Freitag, 19. Juni 2009
Do Androids Dream Of Unicorns? - Blade Runner (Teil II)
Donnerstag, 18. Juni 2009
Zur Definition des Menschlichen - Blade Runner (Teil I)
Freitag, 12. Juni 2009
Die Maschine im Vormarsch
In diesem Kurzartikel geht es um die Messe "International Food Machinery and Technology Exhibition" in Tokio, wo ein Roboter präsentiert wurde, der Pfannkuchen kochen und anschließend servieren kann.
Verweisend auf den letzten Blogeintrag möchte ich hier wieder ein Zitat von Philip K. Dick hervorheben: "But in science fiction, you read it, and it's not true now, but there are things which are not true now which are going to be someday."
Mittwoch, 10. Juni 2009
Blick in die Zukunft
Mittwoch, 3. Juni 2009
… it could actually happen someday!!!
VERTEX: Did you actually believe that stories of that type were entirely possible?
DICK: Science fiction involves a suspension of disbelief which is different than that involved with fantasy. In fantasy, you never go back to believing that there are trolls, unicorns, witches, and so on. But in science fiction, you read it, and it's not true now, but there are things which are not true now which are going to be someday. Everybody knows that! And this creates a very strange feeling in a certain kind of person -- a feeling that he is reading about reality, but he is disjointed from it only in temporal terms. It's like all science fiction occurs in alternate future universes, so it could actually happen someday. [1]
Diese Sichtweise ist einerseits klar verständlich und einleuchtend, andererseits sehr erschreckend und beunruhigend. Natürlich ist Science Fiction nicht wahr und auf jeden Fall ist, um das Genre zu verstehen, ein gewisses Vorstellungsvermögen und somit Fantasie notwendig. Gleichzeitig aber ist der Gedanke allgegenwärtig, dass die Geschichten, welche man durch Bücher und Filme als Entertainment und spannender Zeitvertreib versteht, irgendwann unumgängliche Realität werden.Philip K. Dick war es möglich gewisse politische und soziale Situationen „seiner Zukunft“, sprich der heutigen Gegenwart, bereits in den 1950er und 1960er Jahren in seinen Geschichten zu verarbeiten.So sind die Kampfmaschinen in Second Variety heutzutage noch nicht Realität, aber wer hätte es vor ca. 150 Jahren für möglich gehalten, dass der Mensch Atombomben oder Wasserstoffbomben als Kriegswaffen einsetzten würde bzw. könnte. Warum sollte in einigen Jahren nicht ein Heer aus maschinellen Soldaten die Verteidigungseinrichtung eines jeden Landes darstellen?Auch die Möglichkeiten im Bezug auf die technischen Fähigkeiten, welche der Mensch im Laufe der weiteren Jahre erreicht hat, zeichneten sich bereits in Philip K. Dicks Geschichten ab. Als im Jahre 1957 die Kurzgeschichte The Gun entstand, in welcher Menschen ferne Planeten bereisen, war es dem Menschen erst vier Jahre später durch Juri Gagarin möglich überhaupt ins Weltall zu fliegen. Das Vermögen diese Aspekte in Geschichten bereits vor ihrer Existenz zu verarbeiten mag zum einen aus der Tatsache resultieren, dass sich gewisse technische Fortschritte, als auch politische und soziale Ereignisse bereits einige Zeit zuvor sozusagen ankündigen, Philip K. Dick aber formulierte diese Entwicklungsansätze in seinen Büchern und Shortstories aus und ermöglichte damit einen Blick in die Zukunft.Bis heute sind zwar noch nicht alle seiner, um es im Extremen und provokativ auszudrücken, Prophezeiungen eingetreten, aber es stellt sich natürlich die Frage, wie weit wir von so manchen Aspekten seiner Geschichten noch entfernt sind.
Zieht man den von uns verfassten Evolutionsverlauf, welchen Maschinen durch“leben“, heran, so lässt sich mutmaßen, dass die Menschheit am Rande einer radikalen Veränderung steht.
1.) Maschinen durchlaufen eine Evolution.
Evolutionsstufen der Maschinen auf der Basis von Philip K. Dicks Werken:
1. Schöpfung: Der Mensch erschafft die Maschine.
2. Nutzung und sozialer Rang: Der Mensch nutzt die Maschine als Werkzeug, Waffe. Die Maschine ist dem Menschen unterlegen.
3. Weiterentwicklung: Der Mensch hat das Verlangen die Maschine zu verbessern und strebt nach der „perfekten Maschine“, ohne dabei zu wissen, wie diese aussehen soll. Ebenso werden die Konsequenzen dieser Entwicklung nicht bedacht.
4. Koexistenz: Der Mensch sieht sich noch als über der Maschine stehend, jedoch hat die Maschine bereits dieselben praktischen Fähigkeiten, wie der Mensch. Die Maschine erkennt die Herrschaft des Menschen noch an, beginnt diese aber zu hinterfragen.
5. Emanzipation: Die Maschinen erkennen das Potential einer Gleichstellung mit dem Menschen und beginnen diese anzustreben.
6. Streben nach Unabhängigkeit: Aktiver Kampf gegen die Herrschaft des Menschen.
7. Machtübernahme: Die Maschinen versklaven die Menschheit.
8. Zeitalter der Maschinen: Aufbau einer Zivilisation und Kultur der Maschinen. [2]
Am Anfang des 21. Jahrhunderts stehen wir somit wohl vor der Stufe der Koexistenz. Allerdings besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass wir uns, wider unser Wissen, bereits in dieser Stufe befinden.Diese Vermutung ist bei genauerer Betrachtung sicherlich beunruhigend. Gleichzeitig darf man die Entwicklung der technischen und maschinellen Welt nicht außer Acht lassen, welche heutzutage bereits enorme Ausmaße innerhalb des humanen Lebens angenommen haben.Banalitäten, wie die Abhängigkeit von Mobiltelefonen, Computern und anderen technischen Hilfsmitteln, die längst nicht mehr auf diese Funktion zu beschränken sind, sind unbestreitbar.Reichlich überspitzt gesagt ist es möglich einen Vergleich zwischen Religion bzw. religiösem Glauben und dem Bestehen der maschinellen Welt anzuführen. Anbei ist anzumerken, dass nun in keinster Weise eine Ansichtsschilderung über das Bestehen oder Nichtbestehen bestimmter Religionen bzw. deren Wahrheitsgehalt folgt, sondern lediglich ein Vergleich bezüglich des Glaubens an etwas.Es ist unbestreitbar, dass für die Mehrheit der Menschheit die Religion bzw. der Glaube an etwas Mächtigeres besteht. Äußerlich lässt sich dies durch heilige Schriften, Bauwerke und die Gemeinschaft erkennen. Trotzdem sind gewisse Aspekte der Religionen nicht greifbar, nicht 100% verifizierbar und vor allem nicht zur Gänze durchschaubar. So lässt sich sagen, dass der Glaube an ein zukünftiges Zeitalter der Maschinen durchaus nicht unmöglich ist. Obwohl dies momentan recht unmöglich erscheint und unseren Wissenshorizont, als auch unsere Vorstellungskraft übersteigt, stellt diese Variante der Zukunft eine durchaus mögliche dar. Im Vergleich übersteigen gewisse Inhalte der Religionen jedoch ebenfalls unsere kognitiven Fähigkeiten. So ist es der Menschheit möglich an eine übernatürliche Kraft, etwas nicht Greifbares, aber doch Allgegenwärtiges zu glauben. Hierbei zieht sich die Verbindung zu der Existenz der Maschinen. Diese sind real und visuell existent, jedoch im Bezug auf ihre Wirkung auf den Menschen womöglich unterschätzt. Die Macht, welche Maschinen bereits auf die Menschheit ausüben ist unbestreitbar und hierbei lässt sich eine zunehmende Abhängigkeit binnen der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte erkennen. Hinter der Existenz der Maschinen und der der Religionen steckt also gleichermaßen mehr als offensichtlich erkennbar. Folglich ist zu vermuten, dass die wahre Einwirkungskraft der Maschinen erst in der Zukunft gänzlich zum Vorschein kommen wird. Ob dies positiv oder negativ sein wird, ist momentan reine Spekulation, jedoch ist zu vermuten, dass das Zeitalter der Maschinen sich irgendwann offenbaren wird. Ob die Religionen diese Entwicklung ebenfalls vollziehen werden ist andererseits jedoch zu bezweifeln. Um sich schlussfolgernd auf die Geschichten von Philip K. Dick zu beziehen, ist ein gewisser Respekt vor dem „Zeitalter der Maschinen“ zu wahren, warten vielleicht vollkommen selbstständige Kampfmaschinen á la The Gun und Humanität simulierende Kindermädchen á la Nanny auf uns, welche die Menschheit in ferner Zukunft vielleicht sogar von diesem Planteten vertreiben werden. So bleibt nur mehr die Hoffnung, dass:
…it could actually happen someday, “but hopefully it will be avoided!”
[1]Arthur Byron Cover, Vertex, 1/ 6, February 1974, http://www.philipkdick.com/media_vertex.html, 03.06.2009.
[2] Thesenpapier Mensch – Maschine, Halilbasic, Dohr, Boschitz, Zwerger, Zelnhefer .
Mittwoch, 27. Mai 2009
Do Androids dream of Electric Sheep? Definition der Menschlichkeit
Maschinen nehmen in unserem Alltag einen großen Platz ein. Wären wir ohne Maschinen überlebensfähig oder haben wir uns mittlerweile schon so an sie gewöhnt? Philip K. Dick behandelt in „Do Androids…“ sämtliche Fragen dieser Art.
Maschinen werden für viele Aspekte des täglichen Lebens benutzt. Da haben wir zB. die „Penfield Stimmungsorgel“ – Der Benutzer kann sich seine Gemütsstimmung selbst programmieren, der Mensch gewinnt auf der einen Seite mehr Kontrolle über sich auf der anderen Seite verliert er seine Selbstständigkeit und die Fähigkeit sich mit gefühlsmäßigen Problemen auseinander zu setzen. Menschen können dadurch wie eine Maschine ihre Stimmungen per Knopfdruck verändern.
Das macht auch Rick Deckard, der Protagonist der Story. Er ist Prämienjäger und jagt somit vom Mars entflohene Replikanten. Um zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden benutzt er den Voigt-Kampff Test, der die Reaktionszeit bei emotionalen Fragen misst.
Dick stellt hier die Frage: Was wenn so ein Test fehlschlägt? Was, wenn eine Maschine so gut programmiert ist, dass sie sich zu hundertprozentig wie ein Mensch verhält? Wir haben hier etwa Phil Resch, ebenso Prämienjäger, der laut seinem Vorgesetzten ein Androide ist, sich aber verhält wie ein Mensch und den Test auch als Mensch versteht.
Auch Deckard zweifelt im Laufe der Geschichte an seiner Menschlichkeit und hegt den Verdacht selbst ein Androide zu sein.
Im Endeffekt sieht Philip K. Dick wenige gefühlsmäßige Unterschiede zwischen Mensch und Maschine. Menschlich ist, wer menschliche Gefühle zeigt, wer liebt, wer weint, wer Abneigungen zeigt, wer einfach nicht makellos ist. Nicht menschlich, de facto eine Maschine ist, wer diese menschlichen Züge nicht zeigt und nicht hat. Somit zieht Dick hier eine klare aber einfache Grenze.
Was ist ein Mensch? Was ist eine Maschine? In „Do Androids dream of electric sheep?” formuliert Philip K. Dick am ehesten eine ethnische Grundregel für die Definition beider Arten von Leben – menschlich sowie maschinell.
Montag, 25. Mai 2009
"The Coming Superbrain" - Künstliche/maschinelle Intelligenz auf der Überholspur
Auch diesmal möchten wir auf einen Artikel verweisen: „The Coming Superbrain“ von John Markoff erschien am 23.05.2009 in der New York Times. Dabei verweißt der Autor zunächst auf den neuen Teil des „Terminator“-Franchise. In „Terminator: Salvation“ (US-Kinostart: 14.05.2009; Österreich-Start: 05.06.2009) geht es um einen futuristischen Krieg zwischen der Menscheit und Skynet, einem künstlichem, verschiedene Maschinen kontrollierendem System, welches sich gegen die Menschen gewendet hat.
John Markoff liefert in seinem Artikel Eingangs einen Verweis auf Arthur C. Clarkes 1961 erschienene Kurzgeschichte „Dial F for Frankenstein“, betont aber sofort, dass das Thema der „künstlichen Intelligenz“ nicht mehr nur für Science-Fcition-Interessierte aktuell ist, sondern durchaus die NASA und andere renomierte Firmen und Institutionen beschäftigt.
Hier einige Kernaussagen aus dem Artikel:
„A.I.’s new respectability is turning the spotlight back on the question of where the technology might be heading and, more ominously, perhaps, whether computer intelligence will surpass our own, and how quickly.“
„Artificial intelligence is already used to automate and replace some human functions with computer-driven machines. These machines can see and hear, respond to questions, learn, draw inferences and solve problems.“
„Several years ago the artificial-intelligence pioneer Raymond Kurzweil took the idea one step further in his 2005 book, The Singularity Is Near: When Humans Transcend Biology. He sought to expand Moore’s Law to encompass more than just processing power and to simultaneously predict with great precision the arrival of post-human evolution, which he said would occur in 2045.“
"The science fiction author Ken MacLeod described the idea of the singularity as 'the Rapture of the nerds.' Kevin Kelly, an editor at Wired magazine, notes, 'People who predict a very utopian future always predict that it is going to happen before they die.'"
"Moreover, there is a hot debate here over whether such machines might be the 'machines of loving grace' of the Richard Brautigan poem, or something far darker, of the 'Terminator' ilk."
Fakt ist, dass einige renommierte Forscherinnen und Forscher eine Evolution der Maschine bzw. eine künstliche Intelligenz, die bald den Menschen überholen könnte, nicht ausschließen. Die Story aus „Terminator“, der Krieg Mensch gegen Maschine, könnte demnach nicht nur ein Plot eines Hollywood-Blockbusters sondern ein düsteres Zukunftsszenario sein.
Freitag, 15. Mai 2009
Kindererziehung durch die Maschine: PKDs „Nanny“ als Realität?
Bereits im Eröffnungssatz von Philip K. Dicks 1955 veröffentlichter Kurzgeschichte „Nanny“ wird klar, welch große Bedeutung dieses Kindermädchen für die Eltern, aber auch die Kinder hat. Sätze wie “Mr. Frields knew, when he went to the office, that his kids were safe, perfectly safe.“ (Nanny, ebd.) beschreiben von Anfang an das Vertrauen, welches manche Familien in ihr Kindermädchen legen.
Bald jedoch wird dem Leser vermittelt, dass sich die Geschichte in einer (nahen) Zukunft abspielt. In einer Zukunft, in der die Eltern das Wohlergehen ihrer Kinder einer Maschine anvertrauen.
“Both children loved her. Once, when Nanny had to be sent to the repair shop, they cried and cried without stopping.” (Nanny, ebd.)
In diesem Satz wird einerseits das Bewusstsein der Menschen manifestiert. Sie sind sich bewusst, dass die „Nanny“ ein künstliches Produkt, eine Maschine ist. Andererseits zeigt sich auch, wie abhängig die Menschen (in diesem Fall die Kinder) von ihr sind.
In dieser Kurzgeschichte betont Philip K. Dick immer wieder, dass die Menschen durchaus bescheid wissen, dass es sich hierbei um eine Maschine, um ein von Menschenhand erzeugtes Produkt handelt. Die Nanny muss ab und zu repariert werden. Es gibt auch verschiedene Modelle, je nach familiären Bedarf: “The blue prowler was a larger Nanny, built to manage two young boys.“ (Nanny, S. 387)
Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass die unterschiedlichen Nannys jeweils so programmiert sind, dass sie sich, ohne des Wissens des Besitzers, gegenseitig zerstören. Hinter diesen Nannys steht ein Konzern, der dadurch immer wieder den Markt mit neuen, „besseren“, Modellen überschwämmen kann und somit für konstanten Profit sorgt.
Philip K. Dicks „Nanny“ ist eine weitere Kritik am Konsumverhalten des modernen Menschen und sein Vertrauen in die Maschine. Ob dies bei dieser Kurzgeschichte jedoch tatsächlich übertriebene Science Fiction ist, kann in Frage gestellt werden. Maschinelle Produkte, in den letzten Jahren vor allem Spielzeugroboter à la „Furby“, werden immer mehr zur Unterhaltung für Kinder. Die Zeit, welche Kinder mit solchen Robotern verbringen „ersetzt“ oft einiges an Zeit, die sie sonst mit den Eltern verbringen würde.
Die Frage ist nun: Wie lange dauert es noch, bis die Maschinen im Kinderzimmer keinen reinen Unterhaltungswert mehr haben, sondern Philip K. Dicks Visionen der „Erziehungsmaschine“ Realität werden?
Laut einem im Dezember verfassten Artikel von Brandon Kaim nicht mehr lange:
Hier kommen renommierte Wissenschafter zu Wort, die behaupten, dass in naher Zukunft die Kindererziehung von Robotern übernommen werden könnte.
Die zentrale ethische Frage, die sich nun stellt ist: Wenn Roboter die Kindererziehung übernehmen könnten, würden die Eltern dieses Angebot tatsächlich annehmen?
Die Zukunft wird es zeigen…
Samstag, 4. April 2009
Mensch gegen/und/mit Maschine
Mensch gegen Maschine / Maschine gegen Mensch
Terminator: Eine Maschine (der T-800) wird in die Vergangenheit zurückgeschickt um Menschen zu töten.
The Matrix (Trilogie): Der Kampf der Rebellen in der realen Welt gegen die vorherrschenden Maschinen.
Modern Times: Der Protagonist kämpft gegen die Übermacht der industriellen Maschinen.
Staplerfahrer Klaus: Durch unsachgemäße Benutzung einer Maschine löst ein Arbeiter blutiges Chaos aus.
I, Robot: Roboter, die den Menschen dienen sollen, wenden sich gegen diese.
Stealth: Der Computer eines Flugzeuges wendet sich gegen den Menschen, der ihn bedient.
2001: A Space Odyssee: Der Bordcomputer richtet sich gegen die Mannschaft um die Ziele der Mission zur erfüllen.
13 Ghosts: Spielhandlung ist ein Haus, das eigentlich eine Maschine ist und eigenständig funktioniert.
TRON: Ein Mann befindet sich in dem Inneren eines Computers.
Austin Powers (Trilogie): Der Protagonist kämpft in diversen Szenen gegen weibliche Sexcyborgs.
Das Boot: Eine U-Boot-Mannschaft verliert die Kontrolle über das Boot.
Red Planet: Die Besatzung kämpft gegen einen außer Kontrolle geratenen Marserkundgunsroboter.
Tomb Raider: Lara Croft trainiert ihre Kampffähigkeiten in einem robotergesteuerten Trainingsprogramm.
Transformers: Gute Roboter aus dem Weltall verteidigen die Menschen gegen böse Roboter aus dem Weltall.
Eagle Eye: Das Überwachungssystem eines Staates gerät außer Kontrolle.
Teenage Mutant Ninja Turtles: Der Anführer der Antagonisten ist eine von Telekinese gesteuerte Maschine.
Wild Wild West: Der Protagonist kämpft oftmals gegen von Menschen gesteuerte Maschinen im Wilden Westen.
Mensch als Maschine / Cyborg / Maschine als Mensch
Cyborg: Selbsterklärend.
Inspektor Gadget: Ein Polizist wird nach einem Arbeitsunfall mit technischen Finessen ausgestattet.
Robocop: s.o.
Star Wars: Teile von Anakain Skywalkers schwer verletzter Körper werden durch Maschinen ersetzt.
Star Trek: Es gibt die Borgs. Das sind Cyborgs.
Judge Dredd: Polizist im Roboteranzug.
The Matrix (Trilogie): Die Menschen in der realen Welt werden zu Maschinen umfunktioniert.
Edward Scissorhands: Der Protagonist hat Werkzeuge als Hände.
The Stepford Wives: Nahezu alle Menschen werden zu Robotern umfunktioniert.
X-Men: Nazis pflanzen Wolverine ausfahrbare Messer unter die Hände.
Teletubbies: Wesen mit Fernseher im Bauch und Funkantenne am Kopf.
Der Mann mit der Kamera: Das Kameraauge wird mit dem menschlichen Auge gleichgesetzt.
Universal Soldier: Gute Cyborgs kämpfen gegen das Böse.
A.I.: Ein Roboter entwickelt menschliche Gefühle.
WALL-E: Liebe zwischen Robotern.
Planet Terror: Nach einer Zombieattacke wird der Protagonistin das Bein amputiert und mit einem Maschinengewehr ersetzt.
Freundschaft zwischen Maschine und Mensch
Herbie: Freundlicher, sprechender, VW-Käfer hilft einem glücklosen Rennfahrer zum Ruhm.
Bob der Baumeister: Bob hat sprechende Baumaschinen als Freunde.
Knight Rider: Sprechendes Auto kämpft im Auftrag der Foundation für Recht und Verfassung zusammen mit David Hasselhoff.
Tom Turbo: Sprechendes Fahrrad bildet mit menschlichem Detektiv eine Allianz gegen das Böse.
Jim Knopf: Emma, eine Lokomotive als treuer Wegbegleiter durchs Lummerland.
Spongebob: Der Antagonist hat einen Computer als Freundin.
Futurama: Der Protagonist ist mit einem Roboter bestens befreundet.
Donnerstag, 2. April 2009
Mensch/Maschine. Eine Einführung
„The electric things have their life too. Paltry as those lives are.”
Aus: Philip K. Dick: “Do Androids Dream of Electric Sheep?”
Philip K. Dick beschäftigt sich in seinen Werken mit vielen verschiedenen Thematiken. Eine zentrale ist die Grenzlinie zwischen Menschen und Maschinen. Was sind Menschen, was Maschinen? Wie sehr können Maschinen den Menschen beeinflussen? Und vor allem: Was ist ein Mensch?
Laut der Maschinenrichtlinie Richtlinie 98/37/EG des deutschen Geräte- und Produktionssicherheitsgesetzt (GPSG), wird eine Maschine folgendermaßen definiert:
„… eine Gesamtheit von miteinander verbundenen Teilen oder Vorrichtungen, von denen mindestens eines beweglich ist, sowie gegebenenfalls von Betätigungsgeräten, Steuer- und Energiekreisen usw., die für eine bestimmte Anwendung, wie die Verarbeitung, die Behandlung, die Fortbewegung und die Aufbereitung eines Werkstoffes zusammengefügt sind, …“
Neben der biologischen Definition des Menschen finden sich unzählige solche in der Philosophie. Die Philosophie versucht seit jeher herauszufinden, was einen Menschen per se ausmacht.
Wir werden die Ergebnisse unserer methodischen Überlegungen und Recherchen zu dem Thema Mensch/Maschine in diesem Blog regelmäßig veröffentlichen. Besonderen Fokus werden wir dabei auf die Werke von Philip K. Dick und auf deren Verfilmungen legen. Aber wir werden uns auch mit anderen Filmen und Büchern auseinandersetzten, die sich den Grenzen, Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten von Menschen und Maschinen nähern.
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Quellen
Umsetzung in deutsches Recht durch das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) und die 9. Verordnung zum GPSG (Maschinenverordnung)